Das Leben in unseren Fließgewässern ist stark beeinträchtigt. Typische (rheophile) Arten fehlen oder ihre Bestände sind geschrumpft. Der „ökologische Zustand“ der Gewässer ist vielerorts katastrophal. Von den rund 137.000 Flusskilometern, die im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) erfasst und bewertet werden, gelten mehr als die Hälfte als künstlich oder erheblich verändert; nur 65.760 km sind als natürlich eingestuft. Und nur 13% dieser natürlichen Flüsse sind in einem „guten ökologischen Zustand“, beherbergen also noch das standorttypische Artenspektrum. Dabei wurden die Ziele der WRRL bereits vor mehr als 20 Jahren verabschiedet: Bis 2027 sollten demnach alle Flüsse ökologisch aufgewertet sein. Drei Jahre noch. Zeit einen Zahn zuzulegen.
Doch unsere Bäche und Flüsse sind nicht nur begradigt und eingedeicht, sie werden zudem von vielen Barrieren unterbrochen und aufgestaut: Mehr als 215.000 künstliche Querbauwerke sind in Deutschland erfasst. Das hoffentlich bald verabschiedete europäische Gesetz zur Wiederherstellung der Natur (Nature Restoration Law) sieht vor, europaweit 25.000 km frei fließende Flüsse auszuweisen.
Wir nehmen den diesjährigen Welttag der Wanderfische zum Anlass, uns über die Durchgängigkeit der Fließgewässer zu informieren und laden dazu Fliegenfischer und Experten ein, gefolgt von Impulsen aus der Blue Community und weiterer Initiativen.